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Tomaten pikieren und der Tomatenkinderwagen

Der Wetterfrosch hielt Wort und so konnten heute bei nahezu sommerlichen Temperaturen die kleinen Tomaten aus den Eierpackungen umgetopft werden. Dazu nahm ich als neue Töpfe zum Großteil Einweg-Trinkbecher und auch 2 Stück dieser 6er Töpfe, die man hin und wieder nach dem Pflanzenkauf über hat.

Tomaten pikieren

Tomaten pikieren

Das ganze geschah natürlich so, das die Tomatensorten nicht durcheinander raten – also an Hand des „Lageplan´s“.

Mittels edding wurden die Becher mit der jeweiligen Tomatensorte beschriftet, dann mit normaler Blumenerde befüllt und anschliessend wurde mit einem Löffelchen ein ca. 3cm tiefes Löchlein gegraben.

In diese setzte ich nach und nach alle Tomaten aus dem Treibhaus um.

Das 16Uhr Bier half der Hand, schön ruhig zu pikieren :)

Das 16Uhr Bier half der Hand, schön ruhig zu pikieren 🙂

Erstaunlich war nicht nur das heute recht verfrühte Bier, sondern auch die Erkenntnis, welch ausgeprägtes Wurzelwerk so kleine Tomaten schon besitzen. Teilweise musste ich diese vorsichtig von der Eierkarton-Pappe lösen bzw. mit deren Bestandteilen so einsetzen.

Man soll ja Tomaten bei jedem umtopfen bzw. neu verpflanzen immer ein wenig tiefer setzen also zuvor, damit das Wurzelwachstum angeregt wird und man so gesunde, starke Pflanzen heranzüchtet.

Je mehr Tomaten ich umpflanzte, umso stärker kamen meine Befürchtungen hoch, wo ich mit diesen ganzen Bechern und Schalen hin soll – die Fensterbank hat gar nicht so viel Platz.

Da kam mir ein alter „Servierwagen“ ganz recht, den ich noch auf der Terrasse zu stehen hatte und dieser übernahm nun die Funktion als Tomatenkinderwagen 😉

Der Tomatenkinderwagen

Der Tomatenkinderwagen

Ist schon ziemlich praktisch, so ein Teil mit Rädern dran.

Und irgendwie war´s wohl von Gott gewollt, das alle Becher und Schalen Platz genug fanden.

Mal schauen, ob ich mit den Tomatenkindern mal eine Dorfrunde drehe, damit diese noch die weite Welt sehen bevor es für sie für immer in das Gewächshaus geht. Bis dahin sind noch ca. 3-4 Wochen Zeit.

Da ich ja „eigentlich“ vorhabe, nur ca. 12-15 Tomaten im Gewächshaus anzubauen, einige der wenigen Wildtomaten draußen zu pflanzen und sich auf dem Bild noch ein paar Zucchinis dazugemogelt haben, steht die Frage im Raum, was ich mit dem Rest mache. Und dieser „Rest“ kann locker mit 25 Tomaten beziffert werden.

Vielleicht liest dies ja jemand aus meiner Nähe und meldet Interesse an einer Adoption an? Alternativ setz ich einige Tomaten bestimmt für Selbstabholer bei den ebay-kleinanzeigen rein.

So, gute Nacht und bis morgen, da blog ich was ganz tolles 🙂

prächtige Entwicklung in der Tomaten-Krabbelgruppe

Viel zeitiger als erwartet, man kann schon von echten Frühchen sprechen, keimten nahezu alle Tomaten gleichzeitig – und das ca. 10 Tage nach Aussaat.

Da sich ganz feiner Schimmel breit gemacht hat, hielt ich es für besser, von nun an die Schale nicht mehr geschlossen zu halten. Da sich das ganze auf der Fensterbank im Wohnzimmer befindet, sollte die Umgebungstemperatur ausreichend sein.

Ulkigerweise sind jetzt schon die Riesen- bzw. Baumtomaten am größten, das läßt doch unheimlich hoffen 😉

Ich werde in den nächsten Tagen wohl mit dem pikieren beginnen und so geeignetere Töpfchen suchen, damit jede Tomate sich dann einzeln frei entfalten darf.

mini-treibhausAls kleinen Spätösterlichen Überraschungs(p)fund empfand ich diese 3 „Plastikeier“. In diesen gab es heute Mittag zum Nachtisch nämlich „Osterei-Eis“ (stammt von der allseits bekannten Firma, welche Gefrorenes an die Hausfrau per Kleintransporter überbringt)

Trotz vollem Bauches erschloss sich mir sofort der weitere Verwendungszeck als: Mini-Gewächshaus!

 

Also fix ausgewaschen und mit Erde und je einem Samenkorn versehen, dazu 3 kleine Belüftungslöcher reingebohrt – schon standen die 3 Gewächshauseier ebenso auf der Fensterbank.

Beschriften war unnötig, hab jeweils 1 Korn von der wilden Johannisbeertomate, der peruanischen, eingebracht, sah dann so aus:

mini-treibhaus_tomatenBin gespannt, ob sich dieser sonst so gehasste Plastik-Wegwerf-Müll noch für diese Form der Naturgewinnung eignet. Wäre doch auch eine klasse Idee für das Büro? Macht kaum Arbeit und man kann die Erfolge mit Sicherheit schon nach wenigen Tagen fruchten sehen.

Es gilt nur noch, einen Starkverzehrer von „Osterei-Eis“ zu finden – oder habt ihr ähnliche Ideen aus Wegwerfmaterial verwirklicht?

So, zum Abschluss schauen wir uns alle noch das Ergebnis der kleinen Mairübchen an – sieht irgendwie aus wie Klee, hm? 😉

langstielige Keimlinge der Mairübchen

langstielige Keimlinge der Mairübchen

Warum Anzuchterde?

Ich bin im letzten Artikel kurz auf das Thema Anzuchterde eingegangen und will nun heute etwas mehr darüber rumphilosophieren.

Pflanzensamen sollte man nicht vollwertige, nährstoffreiche Erde einbringen, sondern so genannte „Anzuchterde“ verwenden. Diese Anzuchterde kann man sich entweder fertig kaufen, oder man mischt sich diese einfach selbst aus 1 Teil Blumenerde und zum 2.Teil aus Sand. Wenn man das ganze gut durchmischt, hat man eine lockere, relativ nährstoffarme Erde, wo das Saatgut bzw. die bald eintstehenden Jungpflanzen gut gedeihen.

Man kann das im Grunde so vergleichen, das Babys auch erst nach einigen Jahren zu Kasslerbraten mit dicker Soße und Thüringer Klößen greifen, wenn das Ernährungssystem diesbzgl. ausgebildet ist, was bei Jungs ab dem ca. 2.Lebensjahr die Regel sein sollte  😉

 

Ein Vorteil von bereits gekaufter, also fertiger Anzuchterde, so erklärte mir ein uniformierter Gartenfachmarktmitarbeiter, sei wohl, das diese nahezu frei von Keimen bzw. anderen Samen sei. Somit treibt auch wirklich nur das aus, was man selbst angesät hat und läuft nicht Gefahr, irgendwelches schon enthaltenes „Unkraut“ hochzupäppeln.

Das wiederum heisst, wenn man selbst gemischte Blumenerde mit Sand mischt, umso seine eigene Anzuchterde zu gewinnen, man diese anschliessend irgendwie keimarm bekommen muss – da scheint der heimische Backofen für einige Leute eine Option zu sein. Das scheint mir persönlich alles viel zu aufwändig…

Ich hab mich daher für die Version „selber kaufen“ entschieden und so ein 16l Sack reicht dicke für meine ganzen Zögline.

Tomaten ansäen in der richtigen Erde – es geht los!

Heute wanderte mein zahlreiches Saatgut in speziell dafür gedachte Anzuchterde. Warum nicht einfach normale Blumenerde? Das erfahrt ihr gerne im nächsten Artikel.

Als erstes schnitt ich mir Eierpackungen so zu recht, das diese in das kleine Treibhaus passen. Eierpackungen machen aus meiner Sicht Sinn, diese haben eine ausreichende Tiefe und man kann so schön das jeweilige Saatgut von einander trennen. Zudem kann man später, wenn es an´s umtopfen geht, einfach mit der Schere die Pflanze inkl. Eierpackungs-Papprest von den Nachbarn abtrennen. Die Pappe verrottet nach einiger Zeit und schadet der Jungpflanze nach meinen Erfahrungen überhaupt nicht.

Wichtig beim ansäen ist eine gewisse Ordnung, damit ihr die verschiedenen Tomaten-Keimlinge später auch der richtigen Sorte zuordnen könnt. Letztes Jahr hatte ich eine etwas komische Idee, die so ziemlich in die Hose ging: Tomaten al dente

Nun bin ich reifer und schlauer als 2014 und entschied mich dafür, alles zu „kartografieren“ 😉
Dazu habe ich mir (mangels zeichnerischer Talente) einfach mit Excel eine Liste mit den Spalten und Zeilen parallel zur Eierpackung ausgedruckt, in welche ich dann die entsprechenden Toamtensorten eintrage.

Die Tomatensamen werden "kartografiert"

Die Tomatensamen werden „kartografiert“

Wenn ihr das nachmachen wollt, achtet unbedingt darauf, dass sich so ein handliches Zimmertreibhaus auch mal auf der Fensterbank drehen lässt und somit der Plan im Eimer ist.

Daher empfehle ich euch, sowohl am Zimmertreibhaus als auch am Plan die obere linke Ecke zu markieren – eine art Kompass, damit nichts verwechselt wird 😉

 

Nach und nach werden in alle 28 „Eierfächer“ die Tomatensamen gebracht – ich habe jeweils 2 Samen im Abstand von 1-1,5cm angesät, falls mal ein Samenkorn nicht aufgegehn sollte. Anschliessend wird die Erde leicht befeuchtet – aber nicht zu nass! Bewährt hat sich dafür ein kleiner Srüher oder man nimmt, wie ich, einfach eine Einwegspritze und kann so sehr dosiert Wasser auufbringen. Dieses Wasser sollte man später in einer kleinen Tasse oder dergleichen auch auf der Fensterbank haben, damit es sich der Raumteperatur angleicht.
Merke: Kalt duschen ist nur was für Globetrotter 😉

Und so schaut das ganze dann fertig auf der Fensterbank stehend aus:

Tomatensamen sind eingebracht und beschriftet

Tomatensamen sind eingebracht und beschriftet

 

 

 

 

Tomaten al dente

Guck mal, hier! Nimm doch Spaghettis als Stäbchen“ hiess es, als die Suche nach Zahnstochern erfolglos verlief.

Also nahm ich einige dieser Hartweizennudeln und brach sie mir in ca. 8cm lange Stücke um daran fein beschriftete Papierfähnchen wie „Tomate Zitronenriese“ oder „Golden Sunrise“ anzubammeln. Ich hielt diese Idee für grandios, absolut „bio“ und irgendwie auch hip, weil ich wieder mal improvisiert habe.

Sinn der Beschriftung ist es ja, die bald keimenden Pflänzchen so zu identifizieren und entsprechend den Platz zuzuteilen. Gerade in den jungen Tagen sieht ja alles irgendwie gleich aus.

Also ab mit dem Minigewächshaus auf die Fensterbank.

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