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prächtige Entwicklung in der Tomaten-Krabbelgruppe

Viel zeitiger als erwartet, man kann schon von echten Frühchen sprechen, keimten nahezu alle Tomaten gleichzeitig – und das ca. 10 Tage nach Aussaat.

Da sich ganz feiner Schimmel breit gemacht hat, hielt ich es für besser, von nun an die Schale nicht mehr geschlossen zu halten. Da sich das ganze auf der Fensterbank im Wohnzimmer befindet, sollte die Umgebungstemperatur ausreichend sein.

Ulkigerweise sind jetzt schon die Riesen- bzw. Baumtomaten am größten, das läßt doch unheimlich hoffen 😉

Ich werde in den nächsten Tagen wohl mit dem pikieren beginnen und so geeignetere Töpfchen suchen, damit jede Tomate sich dann einzeln frei entfalten darf.

mini-treibhausAls kleinen Spätösterlichen Überraschungs(p)fund empfand ich diese 3 „Plastikeier“. In diesen gab es heute Mittag zum Nachtisch nämlich „Osterei-Eis“ (stammt von der allseits bekannten Firma, welche Gefrorenes an die Hausfrau per Kleintransporter überbringt)

Trotz vollem Bauches erschloss sich mir sofort der weitere Verwendungszeck als: Mini-Gewächshaus!

 

Also fix ausgewaschen und mit Erde und je einem Samenkorn versehen, dazu 3 kleine Belüftungslöcher reingebohrt – schon standen die 3 Gewächshauseier ebenso auf der Fensterbank.

Beschriften war unnötig, hab jeweils 1 Korn von der wilden Johannisbeertomate, der peruanischen, eingebracht, sah dann so aus:

mini-treibhaus_tomatenBin gespannt, ob sich dieser sonst so gehasste Plastik-Wegwerf-Müll noch für diese Form der Naturgewinnung eignet. Wäre doch auch eine klasse Idee für das Büro? Macht kaum Arbeit und man kann die Erfolge mit Sicherheit schon nach wenigen Tagen fruchten sehen.

Es gilt nur noch, einen Starkverzehrer von „Osterei-Eis“ zu finden – oder habt ihr ähnliche Ideen aus Wegwerfmaterial verwirklicht?

So, zum Abschluss schauen wir uns alle noch das Ergebnis der kleinen Mairübchen an – sieht irgendwie aus wie Klee, hm? 😉

langstielige Keimlinge der Mairübchen

langstielige Keimlinge der Mairübchen

Anbau von Mairübchen im Gewächshaus

Mairübchen – oder auch „Teltower Rübchen“ genannt, ist ein viele, viele Jahre lang vergessenes Gemüse, welches im Mittelalter, bevor die Kartoffel nach Europa kam, häufig auf dem Speiseplan stand.

Mairübchen sind geschmacklich irgendwo zwischen Radieschen und Kohlrabi einzuordnen und haben eine feine, nicht wirklich scharfe Note. Im Netz findet man viele Rezepte, wobei ich einen rohen Verzehr vorziehe – kurz mit dem Sparschäler rüber und in mundgerechte Stücke geschnitten, kann man sie so wegnaschen.

Nun scheint es ja so zu sein, dass die Mairübchen wieder den Weg in die Supermärkte finden, weil eben der Slogan „historisch, Mittelalter, lang vergessen…“ gute Resonanz bei Verbrauchern findet. Vermutlich entsteht bei Käufern dann eine art Entdeckerdrang, so was neues/altes auszuprobieren – und das machen sich die großen Discounter zu nutze. Gemüse unterliegt also auch irgendwelchen Modetrends.

Die Wahrheit aber ist, das die Mairübchen nie weg waren! Man fand sie nach wie vor auf Wochenmärkte und bei bewußten Gärtnern in den Beeten. Da ich mich ab sofort zu den letzteren zählen möchte, habe ich heute Mairübchen angesät.

Mairübchen aussäen

Mairübchen aussäen

Ich habe versuchsweise nur 8 Samen eingebracht und werde die bald keimenden Jungpflanzen, welche bis Mai (daher der Name) erntereif sein sollen, im Gewächshaus anbauen.

Geernet werden können Mairübchen, wenn diese einen Durchmesser von mehr als 5cm haben (ideal sind wohl 6cm bis 8cm).

Dies setzt natürlich voraus, das man die Mairübchen mit ausreichend Abstand zu einander anbaut, was aber bei meiner geringen Anzahl von Pflanzen durchaus zu bewerkstelligen ist 😉

Eigentlich ideal, das Mairübchen schon so früh erntereif sein sollen. So kann ich das Gewächshaus schon sinnvoll vor dem Einbringen meiner ganzen Tomaten nutzen.

Ein enormer Nachteil scheint aber die Vorliebe einiger Gemüsefliegen zu sein. Laut neulichimgarten.de ist es wohl unabdingbar, die Mairübchen mit einem Schutzvlies zu versehen.

Ich bin gespannt und werde natürlich beim ersten aufkeimen sofort über mein Mairübchen-Experiment berichten.